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Der Vielstoffmotor des MAN 630
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Erklärung der Typenbezeichnung für Motore:
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D
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12
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4
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M
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V
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3
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A
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D
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Diesel
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112
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Bohrung
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140
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Hub
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6
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Zylinderzahl
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M
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Mittenkugelbrennraumverfahren
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V
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Vielstoff
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3
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Baumusterreihe
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A
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Allrad
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Verbrennungsverfahren - Vielstoffmotor
Der MAN Vielstoffmotor ist in der Lage, bei gleicher Wirtschaftlichkeit
alle motorisch überhaupt verwertbaren Kraftstoffe - ausgenommen sind reine
Aromaten (z.B. Benzol) und Alkohole (z.B. technischer Methyl- oder Äthylakohol)-
zu verarbeiten. Der Übergang von Dieselkraftstoff auf leicht siedende
Ottokraftstoffe erfolgt ohne Verwendung von Zündhilfsmitteln und ohne irgendwelche
Umstellung am Motor. Diese Eigenschaft des Vielstoffmotors ist in dem von der MAN
entwickelten, M-Verbrennungsverfahren selbst begründet. Beim M-Verfahren wird durch
die Einspritzdüse der Kraftstoff als dünner Film auf die Wand des Brennraumes
aufgetragen. Infolge dieser Ausbreitung des Kraftstoffes auf die verhältnismäßig
kühle Wand ist die Verdampfung während des Zündverzuges nur gering; diese steigert
sich erst durch die frei werdende Verbrennungswärme sehr schnell. Die Verbrennung
setzt daher - ganz gleich, ob der Zündverzug entsprechend der jeweiligen
Kraftstoffeigenschaft kürzer (Dieselkraftstoff) oder länger (Ottokraftstoff) ist
- weich ein im Gegensatz zu Verbrennungsverfahren, bei denen der eingespritzte
Kraftstoff mit der heißen Luft gemischt wird, was bei langem Zündverzug
(Ottokraftstoff) die Bildung einer größeren Gemischmenge zur Folge hat, welche
nach Einsetzen der Verbrennung "schlagartig", d.h. mit heftigem Geräusch abbrennt.
Daher beim M-Verfahren der geräuscharme Gang, der geringe Kraftstoffverbrauch und
die Unabhängigkeit von der Art des Kraftstoffes. Das Verfahren bietet in gleicher
Weise die Möglichkeit, Kraftstoffe in beliebigem Verhältnis miteinander zu mischen,
und zwar mit der gleichen Wirtschaftlichkeit und derselben Leistungsfähigkeit.
Der Vielstoffmotor macht den Fahrzeughalter in Bezug auf die Kraftstoffbeschaffung von
Engpässen im Kraftstoffsektor weitestgehend unabhängig. Der Vorzug, gerade in
Katastropheneinsätzen auf den jeweils verfügbaren Kraftstoffbestand zurückgreifen zu können,
kann nicht hoch genug bewertet werden.
Das M-Verfahren erlaubt durch seine Unempfindlichkeit gegenüber weniger
zündwilligen Kraftstoffen die Verwendung folgender Betriebsstoffe als Kraftstoff:
Ottokraftstoff |
F-46/F-50 |
Düsenkraftstoff |
F-40/F-44 |
Petroleum |
F-58 |
Dieselkraftstoff |
F-54/F-75 |
In besonderen Notfällen kann auch Kolbenmotorenschmieröl der Viskositätsklasse
SAE 10 W (O-176 und C-640) verwendet werden.
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Erläuterungen zu Typenbezeichnung und Ersatzteilbeschaffung
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Gebaute Typen
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Fahrgestell-Nr.
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Bauart
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630 L 2 A (alt)
m. Motor D 1246 MVA (1)
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100 400/1 bis 100 434/50
100 170/12 bis 100 170/47
Baujahre 1956-1957
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Zwillingsbereift;
LKW mit 4,5m Pritsche,
Kipper, Sattelschlepper,
Kofferfahrzeuge
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630 L 2 AE
m. Motor D 1246 MV3A
630 L 2 A (neu)
m. Motor D 1246 MV3A
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ab 845 000 bis 863 000 (2)
ab 886 000 steigend
Baujahre ab 1958
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Einfachbereift;
LKW mit 5m Pritsche,
Kipper,
Zwillingsbereift;
Fahrgestelle vorwiegend
für Kofferaufbauten
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(1) wird bei Reparaturen der Erhaltungsstufe 3 und höher auf D 1246 MV3A umgerüstet
(2) darunter LKW mit 4,5m Pritsche: FG-Nr. 846800 und 846961 bis 846999, 847001 bis
847054, 847201 bis 847281, 848801 bis 848854.
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Motormerkmale
D 1246 MVA
D 1246 MV3A
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Baujahre 1956-1957
Baujahre ab 1958
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Verdicht.-Verh. 19:1
Ventilspiel E 0,25
warm A 0,35
Verdicht.-Verh. 23:1
Ventilspiel E 0,20
kalt A 0,25
Einspritzpumpe mit
autom. Spritzversteller
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Zündfolge
D 1246 MVA
D 1246 MV3A
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1-5-3-6-2-4
6-2-4-1-5-3
--------------
7-7-7-7-7-7
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(Zündfolge)
(Einstellung bei Vertil-überschneidung)
Kontrolle
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Kreisende Luftströmung durch besondere Formgebung des Einlasskanals (Drallkanals)
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Aufspritzen des Kraftstoffes in den Kugelbrennraum
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Glutwirbel im Brennraum und Kolbenkühlung durch Ölstrahl
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MAN 4-Takt-Dieselmotor, M Motor (Mittelkugel-Brennverfahren)
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1 Kraftstofförderpumpe
2 Einspritzpumpe
3 Wärmeaustauschrohr
4 Kraftstoffleitung
5 Kaltstartgerät
6 Luftfilter
7 Düsenhalter mit Düse
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8 Kipphebel
9 Kühlwasseraustritt
10 Ventil (Auslass)
11 Kolben
12 Auspuff
13 Ventilstossstange
14 Zylinder
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15 Pleulstange
16 Nockenwelle
17 Kurbelwelle
18 Kurbelgeäuseentlüftung
19 Ölwanne mit Ölsieb
20 Ölmessstab
21 Kühlwassereintritt
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Bezeichnung der Drehrichtung und der Zylinder
Von der Kühlerseite aus gesehen dreht sich die Kurbelwelle des
Motors im Uhrzeigersinn (Pfeil), also rechts herum. Ein solcher Motor
wird als "Rechtsläufer" bezeichnet.
Die Zylinder werden von der kraftabgebenden Seite (Schwungradseite) beginnend,
in Fahrtrichtung gesehen, mit 1, 2, 3, 4, 5, 6 bezeichnet.
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Die Zündfolge ist:
Die Überschneidung der Ventile:
Die Kontrolle:
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1 - 5 - 3 - 6 - 2 - 4
6 - 2 - 4 - 1 - 5 - 3
7 - 7 - 7 - 7 - 7 - 7
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Hinweis
Die Bezeichnung der Zylinder und auch der Zyndfolge nach DIN 73 021 steht
im Gegensatz zur Anordnung im MAN-Motor.
Steuerung
Der Motor arbeitet im Viertakt-Diesel-Verfahren. Vor dem vorderen
Stirnblech liegen die Steuerräder.
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Anordnung der Steuerräder
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1 Markierungen zum Einstellen
der Seuerräder
2 Nockenwellen-Antriebsrad
3 Motor-Stirnblech
4 Kurbelwellennabe mit Zahnrad
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5 Ölpumpen-Zwischenrad
6 Ölpumpen-Antriebsrad
7 Kühlflüssigkeitspumpe
8 Steuerräder-Zwischenrad
9 Einspritzpumpen-Antriebsrad
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Motorschmierung
Der Motor D 1246 MV 3A hat Druckumlaufschmierung. Druckölpumpe
und Ölabsaugpumpe sind jede für sich als einfach wirkende Zahnrad-
ölpumpe ausgeführt. Sie sind an der Unterseite der beiden vorderen
Kurbelwellenlagerdeckel angebracht. Der Antrieb der Druckölpumpe
erfolgt über ein kugelgelagertes Zwischenrad vom Kurbelwellenrad aus.
Die Ölabsaugpumpe wird über eine Steckhülse von der Druckölpumpe
angetrieben. Der Lagerbolzen für das Zwischenrad ist im vorderen
Kurbelwellenlagerdeckel befestigt.
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